April 2021

Feld- oder Arznei-Thymian (Thymus pulegioides)
„Kalkmagerrasen“

Der Thymian gehört zu den Lippenblütergewächsen, ist ein bei uns heimisches Kraut und fühlt sich auf felsigen, sonnigen, trockenen Böden sehr wohl. Er wird in der Küche zum Würzen von Fleisch und Salaten und in der Hausapotheke bei bronchialen Problemen verwendet. Die Pflanze duftet stark aromatisch. Verwendet werden die Blätter und Blüten. Zubereitet wird er z. B. als Tee oder seine ätherischen Öle in Badezusätzen. Alkoholische Auszüge können zum Einreiben bei Rheuma und Verstauchungen genutzt werden. Die alten Assyrer, Babylonier und Ägypter schworen bereits auf die Heilkraft dieser Pflanze. Sogar Hippokrates, Dioskurides und Hildegard von Bingen lobten seine heilende Wirkung.

Blütezeit: April bis September
Höhe: 15 bis 20 cm

Foto: K.-P. Lange

März 2021

Gundermann Gewöhnlicher (Glechoma hederacea)
„Rund um Suttrop“

Der Gundermann
Ich als Lippenblüter will
Früh im Frühling ab April
Die blauen Lippen blühen lassen
Und ich kann es gar nicht fassen,
Dass das Wetter dann und wann,
Da noch so furchtbar garstig kann.
Ihr findet mich in Hecken und auf Rasenflächen,
In Wald und Auen und an Bächen.
Auch auf frischen nassen nährstoffreichen
Böden bin ich des öft’ren zu erreichen.
Ach, das eine möcht‘ ich nicht vergessen,
Ich bin nicht giftig, ihr könnt mich essen.
Mein Kraut schmeckt gut, kann ich verraten,
Zu frischem Quark und in Salaten
Wer int’ressiert in meine Vita schaut,
Bis 1516 wurd‘ mit mir noch Bier gebraut.
Es kam zum Malz, ich fand es gut
Mein bitt’res Blatt, anstelle Hopfen in den Sud.
Ich taug‘ auch trefflich, ja ich schwör‘,
Mit Stiel, Blatt und Blüte um Likör,
Samt weit’ren Kräutern als Gesellen
Und Schnaps und Zucker, herzustellen.
Als Heilkraut helfe ich sogar,
Bei Bronchitis und Katarrh.
Auch bei Blasen- oder Ohrenleiden,
Bring‘ Linderung ich sehr bescheiden.
Genug, genug der klugen Worte,
Für Wesen neugieriger Sorte.
Man sieht sich sicher dann und wann.
Gesundheit wünscht der Gundermann.
K.-P. Lange

Blütezeit: April bis Juni
Höhe: 10 bis 30 cm

Foto: K.-P. Lange

Februar 2021

Spitzwegerich (Plantago lanceolata)
„Rund um Suttrop“

Seit alters her ist diese Pflanze als Lungen- und Erkältungspflanze bekannt. Weniger bekannt ist, dass sie auch als natürliches Antibiotikum verwendet werden kann. Wenn Sie mal von einer Wespe, Biene oder blinden Fliege gepiekst wurden, zerreiben Sie ein Blatt des Sp.-W. und reiben sich mit dem austretenden Saft die Stichstelle ein. Die Entzündungsmerkmale und der Schmerz werden davon gelindert. Der Spitzwegerich ist frisch wirksamer als getrocknet. Man kann bei Krankheit frische Blätter kauen oder aus ihnen einen Tee zubereiten. In Honig an einem hellen Ort über vier Wochen eingelegte zerkleinerte und zerdrückte Blätter ergeben nach dem Abfiltern einen Sirup gegen Halsschmerzen.

Blütezeit:Mai bis September
Höhe: 10 bis 40 cm

Foto: K.-P. Lange

Januar 2021

Huflattich (Tussilago farfara)
„Rund um Suttrop“

Eine sehr alte Heilpflanze, welche über siebzig volkstümliche deutsche Namen hat. Die voll geöffneten getrockneten Blüten (März) bzw. die Blätter (Mai/Juni), beherbergen den größten Wirkstoffanteil. Sie können zu einem Tee bei Husten und Problemen mit den Atmungsorganen zubereitet werden. Pflanzen mit sonnigem Standort beinhalten mehr Inhaltsstoffe. Die erste Silbe „Huf“ leitet sich von der Form der erst nach der Blüte erscheinenden Blätter ab. Der Namensteil „lattich“ kommt vom lateinischen lapaticum, welcher großblättrige Pflanzen bezeichnet und wurde über laptica und lattica zu Lattich gewandelt.

Inhaltsstoffe: saure Schleimstoffe, Inulin, Gerbstoffe und geringe Mengen Flavonoide. Nach dem ersten Weltkrieg wurden die Blätter des H. als Tabak geraucht.
Blütezeit: Februar bis April
Höhe: 7 bis 30 cm

Foto: K.-P. Lange